Exkursion zum ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass

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Für alle Neuntklässler der KARS ging es am Montag, 10.Juli mit zwei Reisebussen und in Begleitung ihrer Geschichtslehrer zur Gedenkstätte Natzweiler-Struthof. Schon während der fast zweistündigen Busfahrt kam ein mulmiges Gefühl auf, da der Busfahrer detailliert schilderte, wie die Inhaftierten mit Schlagstöcken und abgerichteten Hunden die Straße vom Bahnhof zum Lager hochgetrieben wurden. Das Lager selbst liegt auf einer Anhöhe, umgeben von Wald mit Blick auf einen Steinbruch. Ursprünglich wurde das Lager 1941 genau wegen diesem Gestein, rosafarbener Granit, im annektierten Elsass gegründet. Während des Krieges, ab 1943 wurden im Steinbruch Montagehallen für Flugzeugmotoren untergebracht.

Insgesamt werden zwischen 1941 und 1945 52000 Deportierte mit über 30 verschiedenen Nationalitäten nach Natzweiler und seine Außenlager verschleppt. Ca. 17000 verlieren in Struthof ihr Leben.

In der Gedenkstätte sind Baracken, der Friedhof, das Aschefeld, die Gaskammer und das Krematorium noch zu besichtigen, die Anlage ist erschreckend gut erhalten. Die Schüler waren bei großer Hitze dort und jammerten über die anstrengenden Steinstufen beim Auf- und Abstieg. Sie hatten aber gutes Schuhwerk und genug Proviant eingepackt und mussten dort nur 2 Stunden ausharren. Außerdem wartete ein klimatisierter Reisebus auf sie. Das Lager liegt so hoch, dass es im Winter fast immer im Nebel liegt. Vielleicht ist die Atmosphäre dann authentischer. Einige Schüler waren aber sehr interessiert und betroffen von der „Fabrik“ KZ und den Gräueltaten, die dort an den Opfern des NS-Regimes vollzogen wurden, unter anderem „medizinische“ Versuche.

Für jede Generation sollte ein Besuch dieser Gedenkstätte oder einer anderen zum schulischen Pflichtprogramm gehören!