Am Freitagabend mit Lehrern ins Theater: Pflichtlektüre „Blackbird“ im Schnelldurchlauf

Obwohl für die muslimischen Schüler ein hoher Feiertag (Bayram) war, gingen alle Zehntklässler mit in die Insel in Karlsruhe. Das Einpersonenstück überzeugte nicht nur die Lehrer, auch die Schüler waren von der schauspielerischen Leistung beeindruckt – vielleicht auch ein bisschen vom Aussehen des Darstellers Constantin Petry. Er verkörperte alle Rollen, auch die Mädchen Jaqueline und Steffi, und sogar die Amsel, den Blackbird, der immer im Krankenhaus vor Bogis Fenster sitzt.

Wer das Buch immer noch nicht gelesen hat, weiß jetzt zumindest wie es ausgeht – Bogi stirbt an Krebs, Motte trauert um seinen besten Freund, verliert die Sprache aber gewinnt eine Freundin. Mit wenig Requisite - eigentlich nur Umzugskartons - und der Musik aus den 70er Jahren entstand eine kurzweilige, aber atmosphärische Vorführung, die sich auf die wesentliche Handlung konzentrierte. Natürlich wurde der Text sehr gekürzt, dennoch die ganze Handlung wiedergegeben. Bogis Krankheit und Tod, Mottes erste Liebe und Enttäuschung, die Trennung der Eltern und der Umzug, der erste und zweite Rausch als Mittel, um die Schmerzen zu bekämpfen, Freundschaft und Liebe.

Viele Textpassagen waren wörtlich aus dem Buch von Matthias Brandt übernommen, die Episoden in der Schule oder mit Lehrern fehlten allerdings.

Auf der Heimfahrt mit der S-Bahn hörte man eigentlich nur positive Kommentare, obwohl es ein Freitagabend war!