Alle Jahre wieder dürfen die 9.Klässler der Realschule eine Woche lang in verschiedene Berufe und Branchen bei ihrem Betriebspraktikum "hineinschnuppern". Das Praktikum ist Teil und Höhepunkt des themenorientierten Projektes BORS (TOP BORS - Berufsorientierung in der Realschule). Bereits im 8.Schuljahr erfuhren die Schüler bei einem Besuch im BIZ und beim Berufsnavigator der Volksbank welche Branchen und Möglichkeiten ihnen offen stehen, welche Interessen und Fähigkeiten gefragt und gefordert sind und wie man sich eine Praktikumsstelle sucht. Auch das Schreiben von Bewerbungen wurde geübt  und die erste schwierige Aufgabe, die es zu bewältigen galt, war die Suche nach einem geeigneten, interessanten Praktikumsplatz. Viele Schüler erfuhren bereits bei dieser Suche, dass die

Betriebe nicht auf sie warten und unbedingt dann Zeit und Kapazitäten frei haben, wenn die vorgeschriebene Woche in der Schule angeboten wird. Aber auch in diesem Schuljahr nutzten einige Jugendliche die tolle Chance  hinter die Kulissen von Betrieben und Firmen zu schauen. Wortwörtlich genommen hat diesen Auftrag in diesem Jahr eine Schülerin aus der 9a, die ihr Praktikum als Beleuchterin im Nationaltheater Mannheim absolvierte und so für die richtige Beleuchtung des Opernhauses bei der Oper "Siegfried" sorgte. Dass dieser Beruf harte Knochenarbeit ist und neben technischem Verständnis auch absolute Schwindelfreiheit verlangt, konnte Sabrine S. in ihrer 8-Stunden-Schicht körperlich erfahren. Trotz aller Anforderungen, z.B. dem Schichtdienst,  ist sie von diesem Beruf begeistert und will sich noch näher über die Ausbildung informieren. Das Personal am Nationaltheater nahm sie freundlich auf und ließ sie viele Dinge auch selbständig arbeiten, wie das Zuschneiden von Folien, Ausbauen von Lichtschaltern und das Bedienen eines "Verfolgers" (Name eines Scheinwerfers). Gerne hätte Sabrine wie viele ihrer Mitschüler lieber noch eine Woche länger gearbeitet, anstatt wieder die Schulbank zu drücken.  Sowohl im Kindergarten und bei einer Versicherung in Philippsburg, als auch im Hotelgewerbe durften die Schülerinnen schon richtig mitarbeiten und bekamen von ihren Betreuern verantwortungsvolle Aufgaben, die sie zur Zufriedenheit erledigten. So wissen einige Schüler dank der Praktikumswoche schon, dass sie sich im Frühjahr auf eine Ausbildungsstelle bewerben werden. Andere wollen lieber weiter zur Schule gehen und streben einen höheren Abschluss an, der ihnen noch mehr Möglichkeiten eröffnet, z.B. Zugang zu einem Universitätsstudium. Alle diese Wege stehen einem Realschüler offen, er ist nun gefragt, welchen Weg er einschlagen möchte und in der 9.Klasse werden die Weichen dazu gestellt.