Klasse 10a und 10c zu Besuch im DDR-Museum Pforzheim

„Eine Demokratie ist nicht einfach da – und vor allem – sie bleibt nicht von allein“ (Joachim Gauck) Mit diesem Satz im Kopf wurde im Jahr 2012 damit begonnen, mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und vielen weiteren Stiftern die Stiftung „Lernort Demokratie – Das DDR-Museum Pforzheim“ zu gründen, um nach dem Tod des Sammlers Klaus Knabe das Museum mit über 3.000 Objekten und über 4000 Büchern für die Zukunft zu erhalten.
Dieses einzige derartige Museum im Westen Deutschlands bringt die Geschichte der deutschen Teilung tief in den Südwesten, nach Pforzheim. Gerade weil dieser Ort fernab der ehemaligen innerdeutschen Grenze liegt, ist es eine besondere aber auch unerlässliche Herausforderung, über die Geschichte der beiden deutschen Staaten, der zweiten Diktatur auf deutschen Boden und der Friedlichen Revolution aufzuklären.


Diese einzigartige Möglichkeit nutzten nun auch die Klassen 10a und 10c mit ihren Lehrern Frau Ritter, Frau Kraus und Herr Martus. Theoretisch schon im Fach Geschichte vorbereitet, konnte man sich gemeinsam mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern Herrn Gorenflo und Herrn Dr. Wachtler nun aktiv bei einer gut vorbereiteten Führung auf die deutsche Vergangenheit einlassen. Obwohl vieles erst vor knapp 30 Jahren auf deutschem Boden geschah und auch den Lehrern noch gut in Erinnerung ist, schienen viele Ereignisse, Dinge und Abläufe für die Schüler abstrakt und unwirklich. So konnte man doch kaum verstehen, dass man wegen einer Eingabe, wegen seines Musikgeschmackes oder einem Familienbesuch in Westdeutschland verhört und verhaftet werden konnte. Auch die unvorstellbare Dimension der deutsch-deutschen Grenze war für viele unfassbar.
Fast amüsant erschien den Schülern auch die Vereinnahmung des Einzelnen durch die Partei. Von der Geburt bis zum Tod wurde alles organisiert. Alles im Sinne des Sozialismus.
Nach zweieinhalb Stunden war wohl jedem Schüler klar, dass es auch nach der Zeit des Nationalsozialismus nicht für jeden Deutschen immer selbstverständlich war in einer Demokratie zu leben, und dass es sich lohnt dafür zu kämpfen.
Symbolisch wurde dieser Gedanke durch ein Stück Berliner Mauer dargestellt, denn hier begann und endete ein lehrreicher Morgen.